Badisches Schulmuseum Karlsruhe
Badisches Schulmuseum Karlsruhe
Badisches Schulmuseum Karlsruhe e.V.
Badisches SchulmuseumKarlsruhe e.V.

Das Badische Schulmuseum in Karlsruhe

Von Ingo Springmann, Vorsitzender des Badischen Schulmuseums bis 2013

Vielerorts entstanden in den letzten Jahrzehnten - vor allem in alten Schulgebäuden - kleine und auch beachtlich große Schulmuseen. Voller Bewunderung besuchten auch Karlsruher Lehrer und Schüler die großen Schulmuseen in Friedrichshafen am Bodensee und in Kornwestheim bei Stuttgart, beide im schwäbischen Landesteil Baden-Württembergs gelegen. Beinahe unbemerkt entstanden auch im badischen Landesteil kleinere Schulmuseen, z. B. in Friedrichstal/Stutensee nördlich von Karlsruhe und in Zell-Weierbach bei Offenburg in Südbaden. Unter Kennern sehr geschätzt ist auch die Historische Lehrerbibliothek im Ludwig-Wilhelm-Gymnasium in Rastatt, die in Sonderausstellungen aus großen Beständen mittelalterliche und neuere Bücher, Abbildungen und Texte präsentieren können. Seit Jahren und in der Öffentlichkeit wenig bekannt befindet sich die Lehrerbibliothek des Humanistischen Gymnasiums von Karlsruhe (früher Durlach) als Sonderbestand in der Badischen Landesbibliothek.

 

Erste Sammel-Aktivitäten für ein künftiges Schulmuseum in Karlsruhe begannen in einem 1988 gegründeten Verein „Schulmuseum Karlsruhe“. Im historischen Schulgebäude der "Tulla Grund- und Hauptschule" wurde eine ständig wachsende Sammlung angelegt, sodass eine Auswahl von Exponaten ab Mai 1992 ständig gezeigt werden konnte. Nach Voranmeldung führten einige Mitglieder des Vereins Schulklassen und interessierte Gruppen aus Karlsruhe und Umgebung durch die Ausstellung. Voller Schrecken beobachteten Mitglieder des Vereins immer wieder, dass bewahrenswerte schulgeschichtliche Gegenstände und Texte bei Entrümpelungsaktionen einfach weggeworfen wurden. Verständlicherweise kann  natürlich nicht die gesamte schriftliche Überlieferung und das alte Mobiliar und die Unterrichtsmittel aller Schulen vollständig aufbewahrt werden.

 

In einer eigenen Lehrerfortbildungsveranstaltung thematisierte das (damalige) Oberschulamt Karlsruhe (heute Regierungspräsidium) für den Bereich der Landeskunde/Landesgeschichte im März 1993 in Zusammenarbeit mit dem Generallandesarchiv, dem Stadtarchiv und der Landesbildstelle (später: Landesmedienzentrum) das Problem des Aufbewahrens schulgeschichtlicher Quellen. Das rechtsverbindliche Landesarchivgesetz von 1987 (geändert 1990) erschien auf den ersten Blick als Aussonderungs- und Wegwerf-Gesetz. In Grundsatzdiskussionen ergab sich dann , dass arbeitsteilig gesammelt und archiviert werden sollte. Dies schlug sich dann auch in einem Erlass des Kultusministeriums vom Februar 1994 nieder. Eine Liste verschiedener Schulen wurde zu dem Zweck erstellt, exemplarisch die Schulakten einzelner ausgewählter Schulen - und nicht nur der staatlichen Schulbehörden - beim Generallandesarchiv zu sammeln und auch den Schulträgern (Kommunen) und anderen Einrichtungen für ihren Bereich lokale Sammlungen zu ermöglichen, bevor dieses „Kulturgut“ vernichtet wird.

 

Die räumliche Ausstattung des Karlsruher Schulmuseums in der Tulla-Schule blieb auf ein Klassenzimmer, den Vorraum im Flur und Kellerräume zur Lagerung beschränkt, bis schließlich im Herbst 2000 aufgrund von Raumbedarf der Tulla-Schule alles ausgeräumt und abtransportiert werden musste. Als beste Möglichkeit ergab sich nach mehreren Gesprächen in der „alten“ Landesbildstelle, dass uns deren Leiter, Dr. Stegmaier, in der „neuen“ Bildstelle, dem künftigen „Landesmedienzentrum“ ein Domizil unter dem neuen Dach zur Verfügung stellen wollte, mit dem gemeinsamen Ziel, dort baldmöglichst ein schul- und mediengeschichtliches Museum einzurichten. Am 1. März 2001 wurde schließlich in einem Trakt der ehemaligen Grenadierkaserne in der Moltkestraße in Karlsruhe das neue Landesmedienzentrum im Beisein der Kultusministerin Dr. Schavan eröffnet. Beim „Tag der offenen Tür“ Ende März 2001 hat das Schulmuseum Karlsruhe durch die Präsentation einer Ausstellung zum Thema „Zeugnisse“ auf sich aufmerksam gemacht. Die Exponate stammen zum Teil aus dem Fundus des eingelagerten Bestands, zum größeren Teil aber aus eigens dafür zusammengetragenem Material. Im folgenden Material wird eine Einführung in diese Ausstellung vorgestellt, auch als Konzept, das entsprechend den räumlichen Bedingungen nach und nach ergänzt und vervollständigt werden soll. Ab 2002 ist das Badische Schulmuseum in der GHS Grötzingen untergebracht, wovon auf der Homepage mehr berichtet wird (www.ghs-groetzingen.de).

Ingo Springmann

 

Quelle: Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe

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